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Ein "Botschafter des Saarlandes"

Viel Applaus fär "Schorsch Seitz" und seinen Auftritt im Freistetter Ku-Stall

Rheinau-Freistett (red). Mit Geschichten, Dialekt, Traditionen und Parodien präsentierte sich Schorsch Seitz im Freistetter Ku-Stall als Botschafter des Saarlandes. "Ich glaube, ich habe Euch heute alle zu Saarland-Fans gemacht", strahlte der gut gelaunte Saarländer von der Bähne. Es hielt keinen mehr auf den Sitzen, als Schorsch Seitz nach knapp drei Stunden die Bähne verlieä. In einer Polonaise zog das begeisterte Publikum vorbei an den alten Balken des Ku-Stalls.

Lebenslustig, eben typisch saarländisch, kommt sein Programm "Lääwe und läwwe losse" auch in Freistett an. Mit seinem Kabarett beschreibt er Land und Leute und sieht seine Heimat als den Nabel der Welt, in der die Nachbarn, die Pfälzer, gehärig ihr Fett abbekommen. Nicht wegzudenken von seinen Auftritten sind der schwarze Hut und der rote Blazer. Seine ganze Routine von mehr als 30 Jahren Bähnenerfahrung spiegeln sich beimWechseln einer gerissenen Gitarrensaite wider. Es entsteht keine Pause, im Gegenteil: Schorsch Seitz beginnt zu erzählen und das Publikum in der ersten Reihe nutzt die Unterbrechung dazu, eigene Witze einzubringen. Selbst Besucher aus der Pfalz; "Ihr habt Mut"; beteiligen sich daran.

Schorsch Seitz erzählt, wie einst Johannes Bargeld auszog, um in Amerika als Johnny Cash Weltruhm zu erlangen. "Ja, Johnny Cash war Saarländer", klärte er auf. Und Oskar Lafontaine habe sich neben Bächer schreiben ein zweites Standbein geschaffen: "Er ist unter die Brauereibesitzer gegangen, bei "Hasse-Schrä-der", lässt Seitz keine Mäglichkeit aus, seine gewitzten Wortspielereien anzubringen. Er bezeichnet das Saarland als das Land der begrenzten Unmäglichkeiten.

Die Parodien sitzen. So von den Bee Gees, die ihren Welthit "I.O.I.O." bei den Saarländern geklaut haben. Der Ausdruck "Eijo" wird im Saarland als Zustimmung, als auch Ablehnung mit ein und der gleichen Silbe bekundet. Auch die Hits von Herbert Gränemeyer, Frank Sinatra oder Udo Järgens liefern die Grundlage fär die Parodien, die Schorsch Seitz präsentiert. '

Mit seiner Stimme, an Gitarre oder Piano, kommen die Gags am laufenden Band. Die Texte der Parodien stammen aus seiner eigenen Feder. Unterstätzung erhält der Song-Entertainer von seiner Frau Inge, die sich um die Technik kämmert. Stolz ist Seitz auf seine Anfänge. Bereits 1977 spielte noch Gerd Dudenhäfer bei ihm im Vorprogramm.

Gastgeber Martin Schutt verabschiedete seinen Gast mit dem "Saarländischen Adventskranz", ein Ring Lyoner mit vier Maggiflaschen. "Maggi ist unser einzig legales Rauschmittel", so Schorsch Seitz, der stimmungsvollste Unterhaltung geliefert hat.

Acher-Rench-Zeitung vom 22.Januar 2005

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